D-Day, 6. Juni 1944
Von Gerd Wagner
Nachdem Anfang Mai zum Tag der Befreiung keine Treffen stattfinden konnten, haben Vertreter der Ratsfraktionen der SPD, FDP und Grünen aus Nettetal, sowie deren Bürgermeisterkandidat Christian Küsters, sich am D-Day, dem 6. Juni mit Freunden aus dem benachbarten Venlo am ehemaligen Fliegerhorst getroffen. Es wurden an der Gedenkstätte Tor 9 Blumen niedergelegt und der Befreiung Europas durch die Alliierten gedacht.
Was kann jemand über den D-Day sagen, der ihn nicht erlebt hat? Ich war nicht geboren, aber dieser Tag hat die Geschichte Deutschlands und Europas in eine andere Richtung gelenkt. Hitler hatte Europa im Zuge seiner Besetzungen in eine „Festung“ verwandelt. Noch heute zeugen Betonbunker entlang der Küsten aber auch in Nettetal von den massiven Befestigungsanlagen, mit denen das Dritte Reich zementiert werden sollte. Der sogenannte D-Day stellt den Wendepunkt dar. Unter massiven Verlusten gingen die Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie an Land. Der Anfang vom Ende eines schrecklichen Krieges, der Millionen Menschen das Leben gekostet hat – für die Befreiung Europas. Und das ist es, was wir niemals vergessen dürfen. Der Frieden und die Freiheit, die wir heute wie selbstverständlich hinnehmen, hat viele Opfer gefordert. Fast jeder Friedhof und viele Denkmäler in der Umgebung zeugen davon. Umso glücklicher können wir uns heute schätzen, dass in der Folge aus erbitterten Feinden Freunde geworden sind. Das Friedensprojekt Europa entstand. So ist der der D-Day heute einerseits Mahnung gegen das Vergessen der unzähligen Toten und Verpflichtung für Frieden und Freiheit, damit ihr Tod nicht vergebens war.
Christian Küsters, Bürgermeisterkandidat für Nettetal 2020
Gedenkfeier zum D-Day 6. Juni 1944 am deutsch-niederländischen Gemeinschafts-Denkmal an Tor 9 – 6. Juni 2020
Wir gedenken heute der Opfer von Krieg und Gewalt, der Soldaten, die in den Weltkriegen und Kriegen unserer Tage starben, der Kinder, Frauen und Männer aller Völker, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben
verloren.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft leisteten, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder ihrem Glauben fest hielten.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, eine andere Hautfarbe hatten oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt oder sogar getötet wurden.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage.
Wir trauern mit den Menschen und mit allen, die Leid tragen um die Toten.
Doch unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden in der Welt.
Unser Leben steht für ein Miteinander in Frieden und Freiheit gegen das Vergessen.
Norbert Schneider
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