Schützenkamp

Die Bruderschaft erhielt seitens der Gemeinde im Jahre 1780 und mit Genehmigung der königlichen Regierung in Geldern den Schützenkamp geschenkt.

Am 17. Januar 1884 wurden durch die Bruderschaft 4 große steinerne Grenzpfähle am Schützenkamp gesetzt. Nach dem Hochamt für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter der St. Lambertus-Bruderschaft, wurde gegen 10.00 Uhr mit festlicher Musik zum Schützenkamp gezogen. Am Zug nahmen auch die Schulkinder der Dorfschule unter Führung der Lehrerin teil. Die Schulkinder erhielten Brötchen und Äpfel. Im letzten Krieg 1939-1945 verschwanden bei der Anlage des Militärflugplatzes zwei der vier, den Schützenkamp begrenzenden, über 1,50 hohen Grenzsteine.

Niemand in Leuth wusste, wohin die Grenzsteine gekommen waren, bis 1962 die Steine im Gebiet von Venlo – im Feld stehend – gefunden und dem Stadtarchivar Hendriks in Venlo als nicht zu bestimmende Fundstücke gemeldet wurden.

Zunächst konnte man auch in Venlo die Steine nicht identifizieren, ja man vermutete, dass es sich um Steine aus Luxemburg handeln könnte. Rein zufällig, im Gespräch mit dem Venloer Stadtarchivar, konnte der Heimatforscher Josef aus Leutherheide zweifelsfrei die Steine als die in Verlust geratenen Grenzsteine des Schützenkampes beschreiben und identifizieren. Die Übergabe der beiden Schützenkamp-Grenzsteine erfolgte während des Schützenfestes 1963.

Die Ackermannsgilde aus Venlo wurde seitens der St. Lambertus-Bruderschaft am Kirmessonntag am Grenzübergang Schwanenhaus feierlich empfangen. Die Gäste aus den Niederlanden, an ihrer Spitze der Bürgermeister der Stadt Venlo, nahmen am Umzug durch den Ort teil. Das historische Paar Valuas und Gunbrud – zwei Riesenpuppen – sind uns heute noch in bester Erinnerung.

Am 15. Oktober 1893 erfolgte die Eintragung des Schützenkamps in das Grundbuch beim Königlichen Amtsgericht in Lobberich. Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden Teile des Schützenkamps sowie nahezu die gesamte Venloer Heide von der Reichsluftwaffe requiriert. Hangars, Werkstätten und Offizierswohnungen entstanden auf dem Schützenkamp.

Vor dem Einmarsch der alliierten Truppen sprengten deutsche Pioniere die massiven Betonwerke. Aber gerade auf dem Bruderschafts-Grundstück waren die Sprengungen nicht gut gelungen.

Als nach Kriegsende mit der evakuierten Leuther Bevölkerung Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den Ostgebieten nach Leuth kamen, wurden die Schützenkamp-Gebäude als Behelfsunterkünfte zur Verfügung gestellt.

Quelle: St. Lambertus Schützenbruderschaft 1610 e.V. Nettetal-Leuth